LESERBRIEF
Südüberbauung
Verständlich ist die Reaktion vieler Bonner Bürger/innen. Sie haben die Nase voll und möchten endlich diese Bausünde nicht mehr sehen.
Aber :
Unverständlich ist allerdings, dass die vorgestellte Architektur der Südüberbauung vom Investor Roger Sevenheck und seinen beiden Architekten ohne großen Widerstand akzeptiert wird.
Dieser Entwurf ist beliebig, austauschbar, seelenlos; dem Mainstream folgende Architektur, die versucht, mit GAGA-Effekten ( z.B. abendliche Illuminierung) wertvoll und kreativ zu erscheinen.
Eine Baumallee vorzugaukeln mit Bäumen in großen Holzcontainern ist doch wohl ein schlechter Scherz! Dass Lastwagen täglich in den Bau rangieren um SATURN zu beliefern ist an diesem Ort ein Albtraum!
Letztendlich ist diese Architektur nur ein Austausch: alter Klotz weg, neuer Klotz hin.
Ein Stückwerk , oder besser ein Flickwerk. Für diesen wertvollen Raum brauchen wir ein einmaliges, homogenes und urbanes Gesamtkonzept. Wenn diese letzte Chance , Bonn ein unverkennbares Entree zu geben, wieder vertan wird, haben wir eine weitere Bausünde und eine Aufwertung für die Bonner Innenstadt kann unwiederbringlich nicht mehr stattfinden.
Ich zitiere Oscar Wilde: „ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin stets mit dem Besten zufrieden“. Diesen Satz sollten sich alle Stadtverantwortlichen einrahmen und auf den Schreibtisch stellen.
Heidemarie Weide