Leserbrief Generalanzeiger vom 20.4.2011: Aufstand gegen die Gestaltungssatzung

Nach langem "Kampf"  hat die Politik letztes Jahr  die Gestaltungssatzung für die gesamte Innenstadt beschlossen.  Alle waren sich einig, dass in der Bonner Innenstadt endlich etwas passieren muß. Absolut unverständlich, warum die Geschäftsleute der Friedrichstrasse ( wahrscheinlich auch noch  andere) diese Satzung wieder  "aufweichen"  wollen.  Nur mit einer konsequenten Durchführung dieser Satzung hat Bonn eine Zukunft. George und ich haben Leserbriefe geschrieben. Ob diese gedruckt werden steht auch hier in den Sternen.

Hier sind beide:


Die Gestaltungssatzung wurde endlich nach mehr als 10 Jahren Vorbereitung aus der Schublade geholt, überarbeitet und von der Politik beschlossen. Sie dient in erster Linie dazu, den seit vielen Jahren kommerziellen Wildwuchs im öffentlichen Raum zu begrenzen.

Von Gleichmacherei kann keine Rede sein. Der kreative Gestaltungsfreiraum ist ist da; man muss es nur wollen.

Es waren sich alle einig, dass dieser Schritt wichtig und richtig ist um ein einladendes Stadtbild, welches auch Freiräume zulässt, zu erreichen. Endlich ist etwas Positives in dieser Stadt bewegt worden.

Die Individualität auf hohem Niveau anzustreben ist lobenswert aber noch Wunschdenken. Auch wenn Herr Schmid es nicht wahrhaben möchte, die Friedrichstrasse folgt auch dem Mainstream.

Richtig ist, dass die Friedrichstrasse eine ansprechende Flaniermeile werden könnte, wenn man den Satz: „weniger ist mehr“ sich zu Herzen nehmen würde.

Schön wäre es, wenn die Schaufenster wieder ihre Funktion bekämen. Hier ist Brachland. Man könnte ja zum Beispiel die schönsten Schaufenster prämieren.

Die privat zur Verfügung gestellten beiden Fotos sind eine bewusste Manipulation.

Heidemarie Weide hug+


Die Gestaltungssatzung regelt das Miteinander in der Innenstadt für Hausbesitzer, Kaufleute und Gewerbetreibende; sie ist auf demokratischem Weg entstanden, wurde reichlich in der Öffentlichkeit diskutiert. Sie wird von allen wichtigen Parteien, Institutionen, den Kirchen, Initiativen in der Innenstadt mitgetragen. Die Generalprobe fand in der Sternstraße erfolgreich statt.

Dass Herr Schmid – er war beteiligt, konnte seine neoliberalen Positionen aber nicht durchsetzen – die Gestaltungssatzung als Gleichmacherei diskreditiert und nicht als eine auf Konsens basierende Regelung ansieht, die ALLEN gleiches Recht garantiert, spricht für sich.

Die Gestaltungssatzung kommt mindestens 30 Jahre zu spät; ähnlich der Straßenverkehrsordnung – die auch erst 1937 kam als sie schon überfällig war.

Gegen besseres Wissen streut Herr Schmid Unwahrheiten die zum Glück von Markus Fußhöller (City-Marketing) und von Michael Isselmann (Leiter Stadtplanungsamt) in dem Artikel schon richtig gestellt wurden.

In einem Punkt hat er Recht; wir brauchen einen Gestaltungsbeirat. Der wird aber aus externen Fachleuten besetzt sein müssen und nicht aus „Experten“ und Amateuren.

hug

George Hoitz